
Ehrenamt vs. Bürgerschaftliches Engagement?!
Ein Ehrenamt ist im ursprünglichen Sinn ein Engagement in öffentlichen Funktionen, legitimiert durch eine Wahl. Heute ist der Begriff ist in der Umgangssprache nicht mehr klar von bürgerschaftlichem Engagement oder Freiwilligentätigkeit abgegrenzt. Im Allgemeinen wird darunter Handeln im Interesse des Gemeinwohls verstanden, bei dem unentgeltliche Arbeit geleistet wird. Zu bestimmten öffentlichen Ehrenämtern können Bürger jedoch auch heute noch verpflichtet werden. Beispiele hierfür sind der Dienst als Schöffe, als Wahlhelfer oder in der Pflichtfeuerwehr als Ergänzung zur Freiwilligen Feuerwehr. Ehrenamtliches Engagement hilft sowohl den Nutznießern als auch den Helfern.
Kurz: Früher war Ehrenamt eine unentgeltliche Tätigkeit für die Allgemeinheit, also regelmäßig einem nicht klar abgegrenzten Personenkreis.
Durch die heute inflationäre Verwendung des Begriffs „Ehrenamt“ z.B. in allen Bereichen des Vereinswesens, erfährt das echte Ehrenamt eine gewisse Abwertung, verbunden mit einer zurückgehenden Wertschätzung. Da kann schon die Frage gestellt werden, ob die Tätigkeit im Vorstand eines Vereins, in dem Jemand einem Hobby nachgeht, etwas mit Ehrenamt zu tun hat, oder ob es nur ein nicht ganz uneigennütziges Engagement zum Erhalt des Hobbys.
Aber: Hobby im Verein sind zweifellos eine Form des gesellschaftlichen Lebens und tragen somit zur Kultur bei.
Der offizielle Begriff für diese Tätigkeit ist eigentlich „bürgerschaftliches Engagement“ oder „Bürgerengagement“, das in unserer Zivilgesellschaft von großer Wichtigkeit ist. Diese Tätigkeit ist Teil unseres demokratischen Staates und benötigt eine gut entwickelte Anerkennungskultur und gute Rahmenbedingungen.
Insbesondere die Jugendarbeit der Vereine sei hier beispielhaft genannt.
