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Breitenkultur ist die Parallele zum Breitensport!

Die Breitenkultur ist der unschätzbare kulturelle Reichtum im deutschen Südwesten und die Basis des gesellschaft-lichen Zusammenhalts in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft!

Schon wieder eine Website!
Warum?
>>> Die Verbände und Einrichtungen der Breitenkultur im Land sowie die für die Breitenkultur zuständigen Institutionen stellen auf ihren Websites jeweils deren individuelle Schwerpunkte dar.

Breitensport kennt wohl Jede*r, aber Breitenkultur? >>> Genau: Die Breitenkultur ist die Parallele zum Breitensport. Beide haben dieselbe Devise: „Ohne Breite keine Spitze“.

Der große Unterschied: Der Sport wird vom Land erheblich besser gefördert!

Was ist neu an dieser Website?

Neu an dieser Website www.Breitenkultur-bw.de ist der Versuch, den unschätzbaren Reichtum der Breitenkultur in Baden-Württemberg in ihrer Gesamtheit darzustellen, ohne jedoch einen Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben. Im Mittelpunkt steht, eine Übersicht in neutraler Form zu geben. Bewertungen bzw. eigene Informationen oder auch Kommentare sind zwar geringer Bestandteil, sind aber keinesfalls Schwerpunkt. Gerne werden auch Änderungswünsche und Ergänzungen entgegengenommen!

Die Website soll die Verbände der Breitenkultur über die Vielfalt ihrer Breitenkultur informieren und ihnen eine Argumentationshilfe geben, wenn es um die diese Vielfalt geht.

Sie soll aber auch aufzeigen, dass die öffentliche Hand auf allen ihren Ebenen hier ein wichtiges Betätigungsfeld für die Zukunft des gesellschaftlichen Zusammenhalts stärker fördern sollte und das nicht nur mit finanziellen Zuschüssen, sondern auch mit Wertschätzung.

Breitenkultur ist mehr …

als wir derzeit unter dem Begriff subsumieren. Breitenkultur ist nicht abgegrenzt durch die Ressortzuständigkeit der Kulturabteilung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Eine abschließende Definition ist kaum möglich, ja sie verbietet sich sogar. Selbst Wikipedia kennt diesen Begriff – Stand: 24.03.2024 – (noch) nicht.

Zitat aus der Vorbemerkung der Bundestagsdrucksache 15/5910: Der Begriff „Breitenkultur“ ist, wie der Kulturbegriff selbst, ein offener in dem Sinne, dass er in einer Vielzahl von Zusammenhängen verwendet wird. Er ist inhaltlich nicht festgelegt und nicht geschützt. Die weite Gebräuchlichkeit erschließt sich aus dem Begriff der Breitenkultur selber, der mit „Breite“ eine massenhafte und in geografischer Hinsicht nicht eingegrenzte Verbreitung von Kultur jedweder Art zum Ausdruck bringen kann. In Folge wird versucht, den Begriff Breitenkultur umfangreich zu umschreiben.

Dass die Breitenkultur in Baden-Württemberg allein mit ihren Zweigen Amateurmusik, Amateurtheater, Heimat- und Brauchtumspflege sowie dem Immateriellen Kulturerbe einschließlich der Heimatmedaille Baden-Württemberg, der Conradin-Kreutzer-Tafel für Vereine der Amateurmusik, dem Landespreis für Heimatforschung sowie dem Landesamateurtheaterpreis – um nur einige zu nennen – einen unermesslichen Schatz darstellt, der sich in mehr als 9.000 Vereinen wiederspiegelt, ist leider vielen Verantwortlichen im Land nicht bewusst.

Hier wird generationsübergreifend im Ehrenamt bzw. dem bürgerschaftlichen Engagement landauf landab Wesentliches für den in der heutigen Zeit so wichtigen gesellschaftlichen Zusammenhalt getan, einem Zusammenhalt, der für eine gedeihliche Zukunft unseres Landes immens wichtig ist.

Wikipedia kennt jedoch seit vielen Jahren den Begriff BREITENSPORT. Dieser Begriff ist auch seit langer Zeit im Volksmund bekannt.

Seit wann verwenden wir in Baden-Württemberg den Begriff

Nach dem Regierungswechsel in Baden-Württemberg 2011 wurden im Rahmen der Neuregelung der Ressortabgrenzung die Bereiche Heimatpflege, Volksmusik und Laienkunst – so die damalige Formulierung – vom Ministerium für Kultus, Jugend und Sport in das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst „umressortiert“ und seither als „untergeordnete Aufgabe“ in der Kunstabteilung des Ministeriums wahrgenommen.

Obwohl historisch ein neutraler Begriff, hat „Laienkultur“ im Volksmund einen negativen Beigeschmack, etwas Trennendes, Abgrenzendes, ja Abwertendes zur oftmals elitär geprägten Hochkultur, zu der man ja auch nicht Profikultur sagt. Dabei ist doch Kultur stets Kultur.

Schauen wir die Begrifflichkeit im Bereich des Sports an.

Ohne Breite keine Spitze!

So formuliert der Sport. Da gibt es beispielsweise den Breitensport und den Spitzensport. Hier stellen die beiden Begriffe im Vergleich zur Breitenkultur und der Hochkultur/Spitzenkultur jedoch keine Abgrenzung, sondern eine Verbindung dar. Die Formulierung „Laien“sport ist nicht existent.

Beim Sport gibt es keine Trennung bzw. Abgrenzung zwischen Breitensport und Spitzensport; das Ziel ist dort dasselbe, nämlich ein gemeinsames.

Hier ist die Parallele für die Einführung des Begriffs Breitenkultur in Baden-Württemberg Anfang 2015 zu sehen. Ziel war es herauszustellen, dass es sich bei der Breitenkultur um eine Form der Kultur im Reigen verschiedener Kulturen handelt. Eine Bewertung bzw. Abwertung – wie zuvor durch das Wortteil „Laien“ sollte dadurch ausgeschlossen werden.

Zugegebener Maßen war im Hintergrund jedoch eine Aufwertung beabsichtigt.

https://mwk.baden-wuerttemberg.de/de/kunst-kultur/kultursparten/breitenkultur

Was verstehen wir in Baden-Württemberg derzeit unter Breitenkultur?

Derzeit (April 2025) gehören die Amateurmusik, das Amateurtheater, die Heimat- und Brauchtumspflege, das Immaterielle Kulturerbe und die jugendmusikalische Spitzenförderung im offiziellen Gebrauch der Landesverwaltung dazu.

Breitenkultur ist neben der sogenannten „Hochkultur“, die regelmäßig durch berufliches kulturelles Engagement geprägt ist, wichtiger Bestandteil der Kulturlandschaft im Lande. Daneben gibt es noch die Soziokultur, Popkultur und weitere Kulturformen.

Wo liegen evtl. die Anfänge der Verwendung des Begriffs „Breitenkultur“?

Erstmalig taucht der Begriff Breitenkultur in einer Veröffentlichung der Bundeszentrale für politische Bildung im Jahr 2002 https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/26399/breitenkultur-in-ostdeutschland/ im Rahmen der Beschreibung der Alltagskultur in der ehemaligen DDR auf. Im größeren Rahmen wurde der Begriff Breitenkultur in der Großen Anfrage zur „Situation der Breitenkultur in Deutschland“ im Deutschen Bundestag  vom 09.11.2004 (DS 15/4140) und der Antwort der Bundesregierung vom 14.07.2005 (DS 15/5910) und in Folge im „Schlussbericht der Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“ (DS 16/7000) vom 11.12.2007.

Parallel dazu erschien in der Monatszeitschrift „Politik und Kultur“ des Deutschen Kulturrats 7-8/2006 ein größerer Artikel unter der Überschrift „Breitenkultur statt Laienkultur – Wie sich Ehrenamtliche auch in Zukunft für das Kulturelle Leben vor Ort engagieren können“ von Dieter Hornung.

Der Abschlussbericht wurde seinerzeit zwar im damals zuständigen Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg abstrakt ausgewertet; der Begriff Breitenkultur wurde jedoch nicht wahrgenommen bzw. übernommen. Nahezu alle Bundesländer verwenden zwischenzeitlich den Begriff Breitenkultur.